Ich bin Susanne. Jahrgang 1964, selbstständig, alleinerziehend, in einer Beziehung. Diesen Blog einzurichten habe ich mir seit Monaten – ach was – seit Jahren vorgenommen. Irgendwas war immer wichtiger. Und damit unterscheide ich mich wahrscheinlich wenig von anderen, die mit dem Bloggen starten wollen. Wobei das nicht ganz stimmt. Ich blogge schon lange. Wahrscheinlich schon an die zwanzig Jahre lang. Diesen Sommer habe ich alles gelöscht. Warum, das werde ich hier im Rahmen meiner neuen Beiträge erklären.
Mein Leben ist gradlinig verlaufen und auch wieder nicht. Mein Weg war rückwirkend betrachtet steinig und steil. Und selten wusste ich, wo ich hin wollte. Ich lief einfach und wunderte mich, dass ich mit dem Ziel nicht zufrieden war, niemals ankam. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber ich sagte nicht, wo ich hin wollte. Deshalb habe ich mein Motto für 2024 ganz klar gewählt: Der Weg folgt dem Ziel.
Der Weg folgt dem Ziel? Nicht anders herum?
Auslöser für diesen Blog war Judith Peters Challenge Jahresrückblog 2023. Die Aufgabe: einen Jahresrückblick zu schreiben und täglich darüber zu berichten. Das stellt mich sofort vor eine große Entscheidung: Wo erstelle ich den Jahresrückblick? Beruflich oder privat? Wie privat kann ich werden? Ist es keine Schwäche, wenn ich beruflich auf meine Ängste und Unsicherheiten eingehe? Judiths erstes Video griff genau diese Vorbehalte auf. Ihr ging es nämlich genauso. Und ich bin mir sicher, vielen anderen auch. Anstatt sich aber damit auseinanderzusetzen, machen wir lieber gar nichts und verpassen eine großartige Chance, uns mitzuteilen.
Und so habe ich eine Entscheidung getroffen. Ich werde diesen Blog unter meinem Namen veröffentlichen. Seit 2021 habe ich gemeinsam mit dem Bruder meines verstorbenen Mannes die Geschäfthttps://susannemariafischer.de/wp-content/uploads/2024/02/Gefaehrten-normal.jpgührung seines Betriebes übernommen.
Seitdem arbeiten wir an Hürden – im Inneren wie im Äußeren – und ich begegne meinen eigenen Geistern, die immer noch da sind, aber deren Macht kleiner wird. Ich treffe Entscheidungen von großer Tragweite, die ich früher meinem Mann überlassen hätte. Ich wachse und verzweifle an meinen Aufgaben, aber der Haufen an abzuarbeitender Steine wird kleiner. Und der Weg weniger steil.
Was für Steine?
Als ich 2020 beim Steuerberater saß, um die Konsequenzen des Todes meines Mannes zu besprechen ahnte ich nur, was für ein Berg da noch vor mir lag. Ich fühlte mich wie besoffen von der Trauer und war mir sicher, ich musste funktionieren. Weil es keine Zufälle gibt, sondern alles im Leben seinen Sinn hat, nehme ich es als Geschenk an, als ich im November eher aus einer Laune heraus meinen ersten Persönlichkeitsworkshop bei Christian Bischoff buchte. Ich erinnere mich noch wie heute an das erste Live-Video. Christian strahlte in die Kamera, hüfte herum und erwartete von uns, seiner Audience, das wir ebenfalls vor dem Bildschirm in die Höhe springen und laut rufen ich bin ein Gewinner.
Der hat sie doch nicht mehr alle, war mein erster Gedanke. Und so war mein Hüpfer sehr zaghaft und ich war davon überzeugt, dass das investierte Geld rausgeworfen war. Meine badische Mentalität – jetzt ist es bezahlt, jetzt bleib ich dabei – hat verhindert, dass ich sofort ausschaltete. Eher trotzig blieb ich dabei und tauchte ein in die Welt von Glaubenssätzen und falschen Überzeugungen. Christian packte mich und ich bin davon überzeugt, dass dieser Workshop einen entscheidenden Wandel in mir verursacht hat. Ich lernte, meine Aufgaben in verdauliche Portionen einzuteilen und jede Aufgabe als Stein anzusehen, den ich von einem Berg abtragen kann.
Mir wurde angesichts des Bergs, der da vor mir lag, ziemlich schwindelig. Ich war überrollt von diesen viele Puzzleteilen und Aufgaben und oft flossen die Tränen. Aber Christian hatte Mechanismen entwickelt, die alte Überzeugungen und Glaubenssätze pulverisierten und ins positive wandelten. Plötzlich war ich ein Gewinner, die Community feuerte sich gegenseitig an und jeder erkannte, dass er nicht alleine war, sondern dass einer den anderen stützen kann. Ich erkannte, dass ich nur durch Eigeninitiative etwas verändern kann und nur ich dafür verantwortlich bin, wie eine Situation auf mich wirkt. Manche Situationen kannst Du nicht ändern, aber die Einstellung kann Dinge einfacher machen.
Das A und O von allem ist, dass mir klar ist, wie ich mich fühlen möchte. Nicht, wie ich mich nicht fühlen möchte. Das ist ein gravierender Unterschied. Meine Aufschriebe von der Zeit damals sind immer noch so inspirierend, dass ich sie von Zeit zu Zeit lese – auch, um mich zu vergewissern, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Du musst wissen, wo Du hinwillst, bevor Du losgehst
Der Weg folgt dem Ziel bedeutet für mich, dass ich erst einmal wissen muss, wo ich hin möchte. Anschließend plane ich den Weg. Der kann dann durchaus schon Bereicherung sein. Aber die Meinung, dass man einfach loslaufen muss und dass sich das Ziel dann schon findet, die teile ich nicht. Die Gefahr dabei ist aus meiner Sicht, dass man orientierungslos umherirrt und sich am Weg aufhält, vielleicht auch niemals ankommt.
Die Reihenfolge lautet aus meiner Sicht:
- Eine Vision, einen Zustand, einen Wunsch zu haben, den ich erreichen möchte.
- Den Weg festlegen und in Etappen aufteilen. Je nach Weg kann diese Reise länger dauern, als gedacht.
Hindernisse können auftreten und vielleicht muss irgendwann die Wegplanung auch angepasst werden. Aber das Ziel steht fest.
Das alles ist nicht neu, und trotzdem tappen wir in die Falle, Dinge – und da zähle ich beispielsweise die Digitalisierung des eigenen Betriebs dazu – in zu großen Schritten und planlos abwickeln zu wollen. Bevor ich einen Plan erstellen kann, muss ich wissen, von wo aus ich starte, und wo die Reise hingeht. Ich freue mich, wenn Du mich auf meiner Reise begleitest.
Im nächsten Beitrag gehe ich auf Weggefährten ein.