Gefährten – Du musst den Weg nicht alleine gehen

Gefährten - du musst den Weg nicht alleine gehen.

Bei dem Wort Gefährten kommt wahrscheinlich nicht nur mir sofort der Hobbit, bzw. Herr der Ringe in den Sinn. Frodo zweifelt oft an seinem Weg und ohne seine Begleiter, die ihn unterstützen, die ihm helfen oder die ihn wieder auf den richtigen Weg zurückbringen, wäre seine Reise sicherlich schneller zu Ende gewesen.

Eine der wichtigsten Lektionen der letzten drei Jahre war für mich, dass ich nicht alleine bin und auch nicht alles selbst machen muss. Es ist großartig, wenn man auf den Bauchladen seiner eigenen Fähigkeiten zurückgreifen kann. Allerdings besteht die große Gefahr, sich zu verzetteln. Ich gebe es offen zu, die Orientierung zu verlieren, weil ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe, das fällt mir leichter als Hilfe anzunehmen. Die Überzeugung, das könnte als Schwäche ausgelegt werden oder man schuldet dann dem anderen etwas, ist tief verwurzelt. Ist es wirklich besser, Dinge an sich zu reißen und dann unter der Last der Aufgaben zusammenbrechen?

Die Gefahr bei großen Aufgaben oder Projekten ist die, dass man sich in den Details verliert. Das man den Überblick nicht behält oder irgendwann nicht mehr weiß, wie herum man die Karte halten muss. Abkürzungen oder vermeintlich leichtere Pfade bergen unsichtbare Gefahren und manchmal geht einem einfach die Kraft aus.

Never walk alone

Viel sinnvoller ist es doch, sich darauf zu konzentrieren, was man wirklich gut kann und seine Kraft dann genau dort einzubringt. Wegbegleiter oder Lehrer dürfen Ratschläge geben, die Hand reichen oder dafür sorgen, dass schwierige Strecken einfacher erscheinen. Bei manchen passt das Tempo oder das Ziel nicht und man trennt sich schnell wieder. Andere Gefährten begleiten einen etwas länger und mit ganz wenigen kommt man gemeinsam an.

Und ganz gleich, ob man sich nur kurz begleitet, ob es eine Begegnung auf Augenhöhe oder eine Begegnung zwischen Lehrer und Schüler ist, man lernt daraus und bekommt durch den Austausch eine erweiterte Sicht auf die Dinge.

Einen neuen Weg ganz alleine zu gehen kann phasenweise erfrischend und reinigend sein. Wer neue Impulse sucht oder auch manchmal einen Mutmacher, der hilft, wenn die Kraft auszugehen scheint, der sollte keine Hemmungen haben, auf das Wissen von anderen zurückzugreifen.

Gefährten sind wie unsichtbare Leitplanken, die mir durch Zuhören, durch wertvolle Impulse oder auch durch konkrete Anleitungen helfen, das wirkliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Sie können einschätzen, ob ich schon über meine Kräfte hinausgehe und eine Pause benötige, oder ob ich einfach bequem geworden und am grundlosen jammern bin. Gut, wer solche Freund in seinem Umfeld hat, die wissen, dass Kritik oder Anregungen nicht persönlich genommen werden, sondern ihr wahrer Wert erkannt wird.

Gute Gefährten bringen Dich weiter – oder sie bewahren Dich vor Überforderung

Gerade im geschäftlichen Alltag sind solche Wegbegleiter unendlich wichtig. Wer sich einigelt und alles mit sich selbst ausmacht ist zwar niemandem Rechenschaft schuldig, aber er kann seinen Horizont nicht erweitern, den kennt er ja schon, es ist seiner. Als Christian Bischoff während seines Workshop 2020 uns Zuschauer aufforderte, morgens spazieren zu gehen, und laut ich bin ein Gewinner zu rufen, tat er das nicht, damit sich seine Kunden zum absoluten Kasper machten. Er wusste, wer über seinen Schatten springt und das schafft, der merkt ganz schnell, dass der erste Schritt der mutigste ist, und er spürt, wozu er eigentlich fähig ist.

Ich kann das. Und noch viel mehr!

Es gab im November 2020 einige solcher „Mutproben“. Ich habe morgens auf der Straße laut und selbstbewusst gerufen, was ich bin: Eine Gewinnerin. Fairerweise muss ich sagen, dass das Risiko, dass hier im Ort jemand mitbekommt, wie ich von mir denke, relativ gering war. Ich wohne am Waldrand und die irritierten Blicke meine Katzen beeindrucken mich ohnehin nicht sehr. Sie spinnt.

Und ich habe ein Video von mir gedreht, während ich singe. What?? Singen und das auch noch ins Netz stellen? Ich kann nicht gut singen. Eigentlich wünschte ich mir, der Boden möge aufgehen und mich mitsamt meiner Scham verschlucken. Viel leichter ist es mir gefallen, nette Worte für die anderen Teilnehmer zu finden, anstatt für mich.

Warum nur so selbstkritisch?

Berufliche Gefährten sind oft im engen Kollegenkreis zu finden. Zuzugeben, dass man Hilfe braucht, ist keine Schande. Und doch fällt es unheimlich schwer. Bei mir war es der Wunsch, „alles in seinem Sinne“ weiterführen zu müssen. Zu beweisen, dass ich es kann. Schließlich habe ich eine Verpflichtung übernommen, als ich die Geschäfthttps://susannemariafischer.de/wp-content/uploads/2024/02/Gefaehrten-normal.jpgührung von Andreas übernommen habe.

Ein charismatischer, innovativer, kreativer, lauter, impulsiver, inspirativer und scheinbar mit endloser Energie ausgestatteter Geschäfthttps://susannemariafischer.de/wp-content/uploads/2024/02/Gefaehrten-normal.jpgührer wurde durch eine leise, unscheinbare, unkreative, uninspirierte, schüchterne und unendlich müde Geschäfthttps://susannemariafischer.de/wp-content/uploads/2024/02/Gefaehrten-normal.jpgührerin ersetzt. So war mein Selbstbild.

Viel besser klingt doch:

  • Ich bin eine erfolgreiche Geschäfthttps://susannemariafischer.de/wp-content/uploads/2024/02/Gefaehrten-normal.jpgrau, die auf ein großes Spektrum an Fähigkeiten zurückgreifen kann.
  • Mein Leben ist das Ergebnis meiner Entscheidungen.
  • Ich bin dafür selbst verantwortlich und ich kann mein Leben jederzeit ändern. Dazu braucht es Mut.

Veränderung funktioniert nur, wenn ich meine Identität wandele. Das, was ich über mich selbst denke, hat viel mehr Einfluss auf mein Handeln als das Handeln selbst.

Wo ist es am sinnvollsten, auf Hilfe zurückzugreifen?

Alle Bereiche, bei denen Wissen erst umfangreich angeeignet werden muss, ist es sinnvoll, ein Coaching oder einen Workshop zu buchen. Mir reicht oft ein einzelner Impuls schon aus, um ein Umdenken zu bewirken oder mich auf den Lösungsweg zu bringen. Arbeitshilfen oder Checklisten helfen dabei, sich mit einer Problemstellung auseinanderzusetzen, die man vorher vielleicht gar nicht erkannt hat. Und Sparringspartner oder Mentoren können durch gezielte Fragen oder vorgelebte Praxis zeigen, was alles möglich ist und wie es umgesetzt werden kann. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass ein Coaching oder ein Workshop weitaus mehr Nutzen bringt, als er kostet. Alleine die Zeit, die bei einer falschen Entscheidung investiert wurde, ist unwiederbringlich verloren. Und noch teurer wird es, falsch angeeignetes Wissen wieder korrigieren müssen

Beitrag teilen auf

Letzte Blogbeiträge